Anton Lindner 27.02.1922 – 24.03.2017

Wir trauern um unseren langjährigen Tischtennisfreund!

 

Wir verabschieden uns von Toni Lindner am Dienstag,  11. April 2017, um 11:00 Uhr am Wiener Zentralfriedhof, Tor 2.

 

Ein kurzer Rückblick:

Lindner KopieMit unserem Toni Lindner hat uns dieser Tage ein Urgestein des Wiener Tischtennissports für immer verlassen. Toni Lindner war nie ein Spitzenspieler, er war aber immer mit unglaublich viel Herz und Leidenschaft dabei. Er begann seine Karriere im Jahre 1947 bei dem von ihm mitgegründeten Verein V.O.C. (Vienna Ordnance Center) und erhielt vom Wiener Tischtennis-Verband die Passnummer 327. Der Tischtennis Sportklub Wien war insgesamt der fünfte Verein unseres Toni. Er wechselte aber immer nur dann den Verein, wenn sein alter Verein den Spielbetrieb einstellen musste. Daran waren aber sicher nie die Gagenforderungen von Toni Lindner schuld!

Vom V.O.C. wechselte Toni Lindner im Jahre 1950 zum KSV Siemens, im Jahre 1955 zu Demon Mephisto, im Sommer 1960 dann zum SC Allotria und schließlich im Sommer 1990 zum Wiener Sport-Club.

Die allerersten Senioren-Weltmeisterschaften ließ Toni noch aus, dann entdeckte er die Liebe zu diesen Veranstaltungen und war von 1988 an immer dabei. Und als 1995 auch Senioren-Europameisterschaften ins Leben gerufen wurden, war Toni von da an auch hier Stammgast. Und feierte dabei sensationelle Erfolge!

Der erste Riesenerfolg gelang Toni Lindner dann 1999 bei seinen dritten Senioren-Europameisterschaften, als er an der Seite des Deutschen Alfred Kocher im 75er-Doppel von Sieg zu Sieg eilte und erst im Semifinale von den späteren Europameistern Etheridge/Levinghe gestoppt wurde. Das Spiel um den Einzug ins Semifinale gegen die Schweden Nimmerfors/Thorsell verlief so spannend (21:19 im 3. Satz für Lindner/Kocher), dass sich Toni nach dem Satzende gar nicht mehr erinnern konnte, dass er sogar einen Ball angegriffen haben soll – wir haben ja schon immer gewusst, dass Toni ein Schießer ist!

Dann sprach Toni schon öfter davon, etwas leiser treten zu wollen. Dann fuhr er aber doch auch zur Senioren-2003 nach Courmayeur in Italien. Und dort errang unser Super-Oldie Toni Lindner seine zweite Medaille bei Senioren-Europameisterschaften, diesmal sogar in Silber! Im 80er-Doppel gab es nach klaren Vorrundensiegen und einem sicheren Viertelfinalerfolg im Semifinale die große Revanche gegen Etherdige/Levinghe: Nach einem 3:1- Sieg standen Lindner/Kocher im Endspiel, dort war aber gegen die Engländer D’Aroy/Husbands nichts zu holen. Gut, dass er sich „überreden“ ließ…

Da aber aller guten Dinge Drei sind, kämpfte sich Toni Lindner noch einmal in die Medaillenränge: 2005 in Bratislava schaffte er mit seinem Partner Kocher im 80er-Doppel noch einmal den Einzug ins Semifinale und holte sich die Bronzemedaille – bravo! Im Halbfinale drückten unserem Toni sogar zahlreiche extra aus Wien angereiste Vereinskollegen die Daumen, leider vergeblich.
Sein letztes Meisterschaftsspiel bestritt Toni Lindner im stolzen Alter von 89 Jahren und acht Monaten am 7.11.2011 gegen den Lehrersportverein. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Gattin Josefa, der Toni sein ganzes Leben lang treu war. Anton Lindner gab im Herbst 1948 Josefa Zellhofer das Ja-Wort – er war also mit seiner „Peperl“ mehr als 68 Jahre lang verheiratet!
Wir verabschieden uns von Toni Lindner am Dienstag, 11. April 2017 um 11:00 Uhr am Wiener Zentralfriedhof, Tor 2.