Vereinschronik


Wie alles begann…
Der Beginn der Ära Dischendorfer
Die große Krise
Der stete Aufstieg
Konsolidierung an der Spitze
Die tollen 90’er
Die Gründung des TTC Wiener Sportclub
Die Zukunft?

Wie alles begann…

Nach der Beendigung des 2. Weltkrieges fand sich eine Gruppe junger Sportler, die sich mehr oder weniger regelmäßig trafen und miteinander Tischtennis spielten. Am 17. Juni 1946 beschloss dann der Wiener Sport-Club, zu seinen Sektionen Boxen, Fechten, Fußball, Gymnastik, Handball, Leichtathletik, Radfahren, Ringen, Schwerathletik, Tennis und Wintersport auch eine Sektion Tischtennis zu gründen. Franz Rökl wurde vom Gesamtverein beauftragt, die Leitung zu übernehmen und die Interessen und Agenden der Tischtennis-Sektion wahrzunehmen. Der damals 26jährige Franz Rökl wurde am 25.10.1946 als erster Sportclub-Spieler beim Wiener Tischtennis-Verband angemeldet und erhielt die Paßnummer 364. Franz Rökl feierte im Jahre 2000 am Tag unseres Klubfestes seinen 80. Geburtstag – wir überreichten ihm neben den allerherzlichsten Glückwünschen auch eine Urkunde und eine Torte in TT-Schlägerform. Im März 2004 verstarb Franz Rökl im 84. Lebensjahr und wurde am Stammersdorfer Friedhof unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.

Als nächste wurden am 29.11.1946 Lucie Matula und am 21.5.1947 Hilde Bauer angemeldet. Am 25.6.1947 wurden schließlich Erich Neumann, Gerda Mikolaschek und Kurt Mikolaschek angemeldet. Unter der tatkräftigen Leitung von Kurt Mikolaschek gelang der Aufbau der Sektion, die sich für die höchste Spielklasse im ersten vom Wiener Tischtennis-Verband organisierten Meisterschaftsbewerb, der im Herbst 1947 begann, qualifizierte. Der Meisterschaftsbetrieb in diesen ersten Nachkriegsjahren war noch keine reine Freude. Zu groß waren die Schwierigkeiten, mit denen Spieler und Funktionäre zu kämpfen hatten. Zu wenig Bälle, schlechte Tische, kalte Trainingslokale, miserable Verkehrsbedingungen und nicht zuletzt gab es in Wien vier Besatzungsmächte, auf die immer wieder Rücksicht genommen werden musste.

Am 2. Juli 1949 wurde Ivo Ziss beim Verband angemeldet, er erhielt die Passnummer 1106. Er feierte am 2.7.2009 bereits seine 60jährige Mitgliedschaft beim Verein und wurde dafür anlässlich der Generalversammlung 2009 mit einer eigenen Sondermarke geehrt. Mittlerweile ist unser Ivo Ziss bereits stolze 66 Jahre Vereinsmitglied!

Jedenfalls blickt der Wiener Sportclub heute auf eine sehr bewegte und auch erfolgreiche Vergangenheit zurück. Die bewegte Vergangenheit zeigt sich vor allem in der Vielzahl der Spiellokale, in denen der Wiener Sportclub oft nur für kurze Zeit heimisch wurde:

VEREINSLOKALE DES TISCHTENNIS SPORTKLUB WIEN
1946 – 1950 SPÖ-Lokal Kalvarienberggasse – Elterleinplatz
1951 – 1953 Parhamerplatz 18, Kinosaal
1954 Cafe Universum (hinter der Stadthalle)
1955 – 1956 KPÖ-Lokal Wurlitzergasse
1957 – 1968 ÖVP-Lokal Ottakringerstraße 150
1969/70 Michelbeuernhalle
1970/71 Pritzi-Halle (Lange Gasse)
1971 – 1977 Grüngasse und Geblergasse (Nachwuchs)
seit 1977 Längenfeldgasse 13 – 15

Mittlerweile zeigt sich die bewegte Vergangenheit aber auch im bereits dritten Vereinsnamen: Die 1946 gegründete Tischtennis-Sektion des Wiener Sport-Club wurde im Jänner 1994 aufgrund gewaltiger finanzieller Probleme des Stammvereines aufgelöst, im Einvernehmen mit der damaligen Führung des Wiener Sport-Club wurde der Tischtennisclub Wiener Sportclub gegründet. Nach mehr als 15 Jahren wollte uns der neue Vorstand des Wiener Sport-Club zur Rückkehr als Sektion bewegen, da wir unsere Unabhängigkeit und Selbständigkeit unter keinen Umständen aufgeben wollten, verlangte man von uns eine neuerliche Namensänderung, um uns vom Wiener Sport-Club zu unterscheiden. Unser Vereinsname wurde daher am 29. Juni 2009 auf Tischtennis Sportklub Wien geändert.

Der Wiener Sportclub beendete die erste Meisterschaftssaison des Wiener Tischtennis-Verbandes im Frühjahr 1948 bei den Herren in der Gruppe A – man loste die 32 genannten Vereine vorerst in zwei Gruppen zu je 16 Vereinen – auf dem 3. Platz und qualifizierte sich damit für die 1. Klasse (aus der später die Wiener Liga wurde). Die beiden Gruppensieger spielten ein Entscheidungsspiel, das Austria am 19.5.1948 im Kasino Zögernitz gegen Vienna mit 9:7 gewann. Der Wiener Sportclub belegte im Endklassement der ersten Meisterschaft den 6. Platz. Die Damen wurden unter 14 Mannschaften Siebente – im übrigen ist der Wiener Sportclub der einzige Verein, der seit der Gründung immer sowohl bei den Herren als auch bei den Damen im Meisterschaftsbetrieb vertreten war.

Am 2. Juli 1949 wurde Ivo Ziss beim Verband angemeldet; er erhielt die Paßnummer 1106 und ist damit jener Spieler, der am längsten ohne Unterbrechung Mitglied des Wiener Sportclub ist. Unser Verein vermochte sich bis zum Jahre 1950 in der 1. Klasse zu halten. Dann aber musste der Wiener Sportclub auch trotz eines Franz Rökl absteigen. Im Jahre 1950 kamen auch Walter und Leopoldine Buchegger zum Verein, die uns auch bis heute als Unterstützende Mitglieder die Treue halten und dafür beim Klubfest im Jahre 2000 geehrt wurden. Damals stellte der Wiener Sportclub zwei Herren-, zwei Damen- und drei Jugendmannschaften. Im Jahre 1951 wurde Herbert Figuli neuer Sektionsleiter, die Tischtennis-Sektion des Wiener Sportclub übersiedelte in einen ehemaligen Kinosaal am Parhamerplatz.

In der Saison 1951/52 wurde die Wiener Liga als höchste Wiener Spielklasse eingeführt, der Wiederaufstieg von der zweithöchsten Spielklasse (nunmehr die 1. Klasse) wurde nur um einen einzigen Punkt verfehlt – hinter dem Meister Alpine und dem WSV Semperit landete der Wiener Sportclub auf dem 3. Rang. Im Jahre 1952 kamen dann unter anderen auch Marius Schwitz und Helmut Klostermann, die in den 1990er-Jahren wieder zu unseren Unterstützenden Mitgliedern zählten, zum Verein. In der Saison 1952/1953 wurde das angestrebte Ziel des Wiederaufstiegs klar verfehlt, am Ende der Saison 1953/1954 fehlte dann wieder nur ein einziger Punkt.

Es dauerte bis zum Jahre 1955, bis wir uns über den ersten ganz großen Erfolg freuen durften: Herbert Wagner wurde als 1.-Klasse-Spieler trotz härtester Konkurrenz (Awart, Staatsmeister 1953 im Herren-Einzel und 1953, 1954 und 1955 im Herren-Doppel mit Stoiber, wurde nur 3., Stoiber scheiterte im Viertelfinale) Wiener Meister im Herren-Einzel. Da in der 1. Klasse mit dem 4. Rang der Aufstieg neuerlich verfehlt wurde, machte Herbert Wagner aber seinen Plan, zum Wiener-Liga-Verein Vienna abzuwandern, trotz der Bemühungen des Sektionsleiters Mikolaschek und dessen privater Bindung zu ihm, wahr. Seine und die Abwanderung noch manch anderer Spieler stürzte die Tischtennis-Sektion des Wiener Sportclub in eine arge Krise. Nach der Saison 1954/55 mussten auch die Damen aus der Wiener Liga absteigen. Noch dazu sah sich Sektionsleiter Mikolaschek Anfang 1956 gezwungen, seine Funktion aufgrund beruflicher Überlastung zur Verfügung zu stellen.

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Der Beginn der Ära Dischendorfer

Sein Nachfolger Fritz Dischendorfer, den die Berufung zum Sektionsleiter nicht wenig überraschte, zeigte sich aber trotz seiner kurzen Vereinszugehörigkeit – er begann seine Karriere am 1.9.1948 beim TTC Kolping und wechselte erst am 7.9.1955 zum Wiener Sportclub – seinem Vorgänger würdig und ist der Sektion ein umsichtiger Leiter geworden. Damals hätte er sich wohl auch niemals gedacht, dass er diese Funktion 38 Jahre lang (von 1956 bis 1984!) innehaben wird. Er hat in dieser Funktionsperiode wohl alle Höhen und Tiefen der Sektion mitgemacht. Zweifelsohne zeugt es von einem guten Geist innerhalb der Sektion, wenn man feststellen kann, dass alle Krisen überwunden wurden.

In den folgenden Jahren wurde Sektionsleiter Fritz Dischendorfer zur Hauptperson. Er baute die Sektion systematisch auf und legte besonderen Wert auf eine intensive Nachwuchspflege. Im Jahre 1959 kamen unter anderen Johann Karasek (später spielte sein Sohn Alexander in unseren Nachwuchsmannschaften; mittlerweile feierte Johann Karasek ein Comeback) und der bekannte Sportreporter Armin Holenia, der uns auch lange Zeit als Unterstützendes Mitglied treu geblieben ist, zu uns. Im Jahre 1960 wurden dann Erich Blaschka und Heinz Tupy für unsere 1. Herren-Mannschaft verpflichtet, dort gab es dann auf Anhieb den hervorragenden 3. Platz. Herbert und Gerda Wagner belegten bei den Wiener Meisterschaften im Mixed-Doppel den 3. Platz. Fritz Dischendorfer wurde zum Tischtennis-Landesfachwart des ASVÖ-Landesverbandes Wien gewählt. In diesem Jahr begannen aber auch Nachwuchsspieler wie Walter Buchegger, Günter Obermaier, Emil Friedl und Peter Lehner, im Jahre 1961 kamen noch Franz Duda, Franz Blahetek, Heinz Doleschal und Norbert Fuchsjäger dazu, um nur einige zu nennen – diese Spieler dominierten Anfang der 60er-Jahre im Wiener Nachwuchs und errangen zahlreiche Platzierungen und Titel für den Wiener Sportclub.

Österreichweit wurde die Staatsliga ins Leben gerufen, darunter gab es drei Regionalligen (Wien, Ost und West – da sind man auch die damalige Stellung der Tischtennis-Hochburg Wien!). Der Wiener Sportclub belegte bei den Herren in der neugegründeten Regionalliga Wien den 3. Platz, die Damen landeten in der Wiener Liga auf dem 9. Platz. Im Jahre 1962 kamen Bernhard Kriegl, der auch bis zum heutigen Tage Unterstützendes Mitglied blieb, Franz Kainz und Brigitte Unterweger (spätere Dorner), zum Verein. Die Herren mussten sich in der Regionalliga Wien mit Rang 5 begnügen, die Damen entgingen in der Wiener Liga als 10. nur ganz knapp dem Abstieg. Auch im Jahre 1963 kamen wieder einige hochtalentierte Nachwuchsspieler zum Verein, darunter Ernst Gislai, Rudolf Weiss und Alfred Hasenhindl. Die Herren landeten nach einer hervorragenden Saison in der Regionalliga Wien auf dem 3. Platz, auch die Damen steigerten sich und erreichten in der Wiener Liga Rang 6. Während die Herren die Saison 1963/1964 auf dem 4. Platz in der Regionalliga Wien beendeten, zogen sich die Damen nach einem 9. Platz in der Wiener Liga freiwillig in die 1. Klasse zurück. Im Jahre 1965 richtete der Wiener Sportclub in der Rötzergasse ein sehr gut besuchtes Turnier aus. Besonderen Anklang fand das sogenannte „Staatsliga-Schüler-Doppel“: Dieser Bewerb sollte den jüngsten Spielern die Gelegenheit geben, unter Anleitung und Assistenz der Spitzenspieler Wettspiele zu bestreiten. Gespielt wurde mit Schildkröt-**-Bällen, das Nenngeld betrug für ein Einzel S 10,- und für ein Doppel S 7,-, Jugendliche hatten S 6,- und Schüler S 4,- zu bezahlen. Am 7. Dezember wurde noch ein TT-Turnier „für Jung und Alt, Klein und Groß, Dick und Dünn, jedoch nicht für Tischtennis-Spieler“ veranstaltet. Bei den Wiener Nachwuchs-Meisterschaften gab es Platzierungen für die Sportclub-Spieler Walter Buchegger, Ernst Gislai, Brigitte Unterweger, Angelika Kriegl, Helga Hodina und Marianne Beer.

In der Saison 1965/1966 verfehlte der Wiener Sportclub mit der Mannschaft Walter Buchegger, Ernst Gislai, Rudolf Weiss und Emil Friedl als 2. in der Regionalliga Wien nur ganz knapp den erstmaligen Aufstieg in die Staatsliga. Walter Buchegger sorgte bei den Staatsmeisterschaften mit einem dritten Platz im Herren-Doppel mit Heinz Schlüter für eine Riesensensation, gehörten doch beide Spieler noch der Jugendklasse an. Das Doppel Buchegger/Schlüter sorgte auch für den ersten Österreichischen Meistertitel eines Sportclub-Spielers: Das Duo gewann das Jugend-Doppel. Bei den Wiener Meisterschaften gab es für Buchegger/Schlüter im Herren-Doppel und im Jugend-Doppel jeweils einen zweiten Platz, einen zweiten Platz erreichte auch Brigitte Unterweger im Mädchen-Einzel.

Im Jahre 1967 gab es bei den Wiener Meisterschaften zwei dritte Plätze für Walter Buchegger, im Herren-Doppel mit Wolfgang Petrzalka, im Mixed-Doppel mit Elisabeth Willinger, Ernst Gislai wurde Zweiter im Jugend-Einzel. In der Regionalliga Wien gab es „nur“ Rang 3, womit der Aufstieg neuerlich verfehlt wurde, worauf unser Spitzenspieler Walter Buchegger den Verein verließ und zu ÖMV Wien in die Staatsliga wechselte. Damit leitete er aber eine ganz schwierige Zeit ein. Im Sommer 1967 entdeckte Fritz Dischendorfer im Stadionbad zwei tischtennisspielende Buben: Alfred und Peter Raidl.

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Die große Krise

In der Saison 1967/1968 wurde unsere Damen-Mannschaft in der Wiener Liga punktelos Letzter, verblieb aber in der Liga, weil sich WVB Straßenbahn freiwillig zurückzog und der Erdberger TTC den Spielbetrieb einstellte.

Die Saison 1968/1969 beendeten unsere Herren im Mittelfeld der Regionalliga Wien, die Damen wurden (diesmal mit einem Punkt) neuerlich Letzter in der Wiener Liga und mussten den Abstieg hinnehmen. Das Schlimmste war aber der Verlust des Spiellokales in der Ottakringer Straße. Für eine Saison fanden wir in der Michelbeuernhalle Unterschlupf. In dieser Saison 1969/1970 entgingen sowohl die Herren (als 10. in der Regionalliga Wien unter 12 Vereinen) als auch die Damen (als 9. in der 1. Klasse unter 10 Vereinen) nur ganz knapp dem Abstieg. Nach dieser Saison mussten wir auch aus der Michelbeuernhalle wieder ausziehen und wurden in der Pritzi-Halle in der Lange-Gasse als Untermieter aufgenommen. Für jedes Training, für jedes Wettspiel mussten Tische angemietet werden. Eine äußerst unbefriedigende Situation, die vielen Spielern nicht gefiel. Sie verliessen den Verein. Und der Wiener Sportclub stand sehr, sehr schlecht da: Keine Halle, keine Tische, keine Netze, kein Geld, und auch fast keine Spieler – da hätten wohl viele Vereinsverantwortliche die Flinte ins Korn geworfen, nicht aber Fritz Dischendorfer! Für die ersten Mannschaften verlief die Saison ähnlich wie die letzte: Die Herren und die Damen wurden 10. und schafften gerade noch den Klassenerhalt. Nach dieser Saison verliess aber auch noch Ernst Gislai den Verein, ihm wurde bei ÖMV Wien ein Staatsligaplatz versprochen.

1971 übersiedelten wir in einen Turnsaal einer bereits geschlossenen Schule in der Grüngasse, unmittelbar neben der Firma unseres Sektionsleiters Fritz Dischendorfer. Für unseren Nachwuchs fanden wir wenig später zusätzlich eine Trainingsstätte im Turnsaal einer Schule in der Geblergasse. Dort mussten wir allerdings immer spätestens um 21 Uhr den Saal räumen. Keine optimale Lösung, im Vergleich zu den letzten Jahren aber ein gewaltiger Aufstieg.

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Der stete Aufstieg

In der Saison 1971/1972, als nur Helmut Zinke dem Verein die Treue hielt, lag der Wiener Sportclub in der Regionalliga Wien in der Aufstellung Helmut Zinke, Peter Raidl, Wolfgang Luzak und Hans Weinberger spielend nach dem Herbstdurchgang mit null Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Aber wieder geschah ein „Wunder von Dornbach“: Im Winter wurde Ernst Gislai, der bei ÖMV Wien in der Staatsliga nicht zum Zug kam, zurückgeholt und man startete eine gewaltige Aufholjagd, die aber erst in der letzten Runde belohnt wurde, als der Wiener Sportclub daheim Union Landhaus mit 9:4 bezwang, der Konkurrent Rennweg aber in Mödling ohne Chance auf einen Punktegewinn blieb (wovon wir von unserem „Spion“ Ivo Ziss, der dieses Spiel beobachtete, in Kenntnis gesetzt wurden, was in der damaligen handylosen Zeit noch gar nicht so einfach war) und damit zum Abstieg verurteilt wurde. Und von da an ging’s bergauf!

Fritz Dischendorfer erhielt mit Peter Raidl und Nachwuchstrainer Franz Duda zwei wertvolle Mitarbeiter, alleine hätte er die organisatorische Arbeit auch kaum mehr bewältigen können, nahmen doch damals bis zu 19 Mannschaften am Meisterschaftsbetrieb des Wiener Tischtennis-Verbandes teil – der Wiener Sportclub wurde zum Großverein! Die Damen allerdings mussten als Tabellenletzte der 1. Klasse in die 2. Klasse absteigen.

Recht glücklich kam dann im Sommer 1973 der Aufstieg in die neugegründete Herren-Staatsliga-B zustande. Dazu ein Ausschnitt aus einem Bericht im Nachrichtenblatt der Anhängervereinigung des Wiener Sportclub:

Interessierte Leser dieser Spalte haben sich sicherlich daran gewöhnt, jährlich in den Mai-Berichten von einem Wunder in Dornbach zu lesen. Hoffnungslos abgeschlagen mußte sich die Mannschaft jedes Jahr durch einen tollen Endspurt vor dem Abstieg retten. Heuer konnten wir unseren Anhängern diesen Krimi nicht bieten, erstens, weil sich die Mannschaft konsolidierte und zweitens, weil es durch die Gründung der Staatsliga-B keinen Abstieg gibt. Wir waren im Mittelfeld.

Eine Mannschaft, die ohne Nervenanspannung, sozusagen zum Vergnügen, Tischtennis spielen konnte. Ein Telefonanruf zerriß diese Beschaulichkeit. Wir wurden verständigt, daß die für die B-Liga-Qualifikation vorgesehenen Vereine La Generale Gießhübl und Zentralsparkasse (wenn’s um mehr als Geld geht!) von dieser sportlichen Aufgabe zurücktreten und daher der Wiener Sportclub als Rangnächster am Qualifikationsturnier der Landesmeister teilnehmen kann. Der gütige Anrufer verlangte sofort Bescheid und seufzte nach erteilter Zusage hörbar erleichtert. Nicht erleichtert war der Sektionsleiter, auf dessen Schultern der so gefürchtete Tischtennis-Nerventeufel wieder seinen Stammplatz einnahm.

Nun hieß es, ohne Vorbereitung zu den Qualifikationsspielen nach Korneuburg (5:2 gegen Langenlois) und Linz zu fahren. Der Nerventeufel kicherte glücklich über den Umstand, daß gerade in jenen Tagen die Frau unseres Spielers Gerhard Pöschl ihr erstes Baby erwartete. Und auch Pöschl wartete und wartete. Die Gattin Ingeborg jedoch, als Mitglied an pünktliche Beitragszahlungen gewöhnt, leistete auch diesen Beitrag pünktlich und wir konnten am 3. Mai Pamela als jüngstes Mitglied registrieren. Daß Gerhard Pöschl dank dem Verständnis seiner Gattin nach Linz nachfahren konnte, war für den Nerventeufel ein böser Schlag. Sportliches Ergebnis: erst im allerletzten Spiel gegen Innsbruck fiel beim Stande von 4:4 die Entscheidung zu unseren Gunsten: Raidl bezwang Hupfauf. Weitere Siege über Langenlois (5:3) und Grödig/Salzburg (5:0) verschafften uns knapp die B-Liga-Qualifikation. Unsere Mannschaft: Ernst Gislai (mit einem Spielverhältnis von 11:3 der Turm in der Schlacht), Gerhard Pöschl, Peter Raidl. Und doch hat der Nerventeufel derzeit noch Oberwasser. Die Aussicht auf Spiele in Süd-Kärnten, Vorarlberg usw sowie der Umstand, daß Raidl im Oktober zum Militär muß, stimmen ihn froh und heiter.

Dieselbe Stimmung herrscht aber auch bei der Mannschaft und ihrem Sektionsleiter Fritz Dischendorfer.

Göttin Fortuna blieb dem Wiener Sportclub in den folgenden Jahren treu. Im ersten Jahr musste der Wiener Sportclub nach gutem Start und recht schwachem Frühjahr 1974 froh sein, gerade noch dem Abstieg zu entgehen. Die Damen mussten als Letzte der 2. Klasse in die 3. Klasse absteigen. Im Jahre 1975 blieb man überhaupt nur deswegen oben, weil die Staatsliga-B aufgestockt wurde, weil der Badener AC seine Mannschaft zurückzog und die beiden A-Liga-Absteiger Union Annahof und ASK Gießhübl auf einen Start in der B-Liga verzichteten und direkt in die Landesligen abstiegen. Dann aber wurde vor allem Peter Raidl immer stärker und die Abstiegssorgen wurden gebannt. Die Damen wurden Meister in der 3. Klasse und schafften damit den Wiederaufstieg in die 2. Klasse.

Im Jahre 1976 wurde Peter Raidl nach Siegen über Menzel, den als Nummer 1 gesetzten Topfavoriten Gerhard Zinke (3:0 in einem Zeitspiel, nachdem es im 1. Satz nach 15 Minuten noch 0:0 stand!!!) und Erwin Spangl, den er nach einem 0:2-Satzrückstand noch niederrang, bei den Wiener Meisterschaften Dritter im Herren-Einzel. Die Herren wurden in der Staatsliga-B 9. (von 14 Teams), die Damen belegten in der 2. Klasse den 5. Platz. Im Juni 1976 verloren wir unsere zweite Spielstätte in der Geblergasse und mussten mit den vier Tischen in der Grüngasse auskommen. Das verlangte schon einiges Improvisationsgeschick und viel Verständnis. Üblich war, dass man 20 Minuten auf einem Tisch spielte und dann die nächsten Spieler ans Brett lassen musste. Und immer wieder tauchte das Gerücht auf, dass wir auch unser Spiellokal in der Grüngasse verlieren, weil die Halle niedergerissen werden sollte.

In der Saison 1976/1977 spielte unsere erste Herren-Mannschaft erstmals an der Spitze der Staatsliga-B mit und erreichte hinter den beiden Grazer Klubs Union Handelskammer und ATUS den hervorragenden 3. Platz. Am 18./19.6.1977 veranstalteten wir in der Grüngasse das 1. Wiener-Sportclub-Nachwuchsturnier – unsere damals noch unerfahrenen Turnierleiter Duda und Raidl bemühten sich zwar sehr, das Chaos war aber riesengroß – dennoch fanden wir Gefallen daran. Mit unserem Verteidigungskünstler Thomas Karner wurde erstmals ein Sportclub-Spieler für die Jugend-Europameisterschaften (Vichy, Frankreich) ins österreichische Nationalteam berufen. Zwei Sportclub-Aktive schlossen den Bund für’s Leben: Herbert Hauerstorfer heiratete Gabi Jilek.

Im November 1977 übersiedelte der Wiener Sportclub von den beiden Spiellokalen in der Grüngasse und in der Geblergasse ins neue Domizil im Keller der Zentralberufsschule Längenfeldgasse. Zuerst konnten wir uns gar nicht vorstellen, aus den Keller- und Abstellräumlichkeiten ein Spiellokal zu machen. Das Kellerlokal wurde aber in liebe- und mühevoller Kleinarbeit von unseren Mitgliedern adaptiert, laufend verbessert und schließlich auf den heutigen Stand gebracht. Im November 1977 wurde der 13jährige Schüler Thomas mit einem Sieg gegen Peter Gockner Wiener Meister bei den Junioren. Die erste Mannschaft (Peter Raidl, Wolfgang Luzak, Wolfgang Schink, im Frühjahr auch Thomas Karner) beendete die Saison 1977/1978 in der Staatsliga-B auf Rang 5, Raidl belegte in der Einzelreihungsliste den 4. Platz. Der Wiener Sportclub gewann die Schüler-Staatsliga, wobei Thomas Karner und Martin Frömmel das imposante Spielverhältnis von 45:0 erreichten. Mit Peter Weiner wurden unsere beiden Parade-Nachwuchsspieler auch Zweite der Jugend-Staatsliga. Sowohl bei den Österreichischen als auch bei den Wiener Meisterschaften hieß das Finale des Schüler-Einzels Thomas Karner gegen Martin Frömmel, wobei sich beide Male Karner durchsetzen konnte. Karner und Frömmel gewannen auch die Wiener Schüler-Liga, in der Unterstufe-Liga belegten Thomas Bauer und Franz Zohmann den zweiten Platz.

Im Juli 1978 wurden Thomas Karner und Martin Frömmel zu den Jugend-Europameisterschaften nach Barcelona entsandt, und die gesamte W.S.C.-Funktionärsspitze (Fritz Dischendorfer, Peter Raidl, Franz Duda, Alfred Raidl) war bei diesem Großereignis mit dabei. In der Saison 1978/1979 stellte der Wiener Sportclub mit Peter Raidl, Thomas Karner und Martin Frömmel die jüngste Staatsliga-Mannschaft aller Zeiten, Peter Raidl belegte in der B-Liga-Einzelreihungsliste wieder den 4. Platz und wurde bei den Staatsmeisterschaften in Judenburg im Herren-Einzel nach Siegen über Toni Hold, Wolfgang Luzak und Rudolf Sporrer sensationeller Dritter! Der Wiener Sportclub gewann mit Thomas Karner, Martin Frömmel, Stefan Frömmel und Hermann Fraczek überlegen die Jugend-Staatsliga. Beim 3. Wiener Sportclub Nachwuchsturnier konnten wir 180 Starter von 28 Vereinen bei uns begrüßen, die insgesamt für die 13 Bewerbe 475 Nennungen abgaben – imposante Zahlen! Thomas Karner war zum dritten Mal bei Jugend-Europameisterschaften in Rom am Start, dort wurde ein gewisser Jan-Ove Waldner hinter dem Tschechen Broda Zweiter im Schüler-Einzel.

Im Sommer 1978 ernannte Fritz Dischendorfer auch Peter Raidl zum sportlichen Leiter der Tischtennis-Sektion und übergab ihm die Finanzgebarung – somit steht Peter Raidl nunmehr seit 38 Jahren an der Spitze des Vereins.

In der Saison 1979/1980 lag unsere junge Mannschaft in der Staatsliga-B lange Zeit an der Spitze, wurde dann aber hinter dem SV Lochau Zweiter und scheiterte bei den Qualifikationsspielen gegen DSG Union Waldegg Linz mit 2:6 und 5:5. Der Wiener Sportclub stellte 5 Herren-, 3 Damen-, 2 Jugend-, 4 Schüler- und 4 Unterstufen-Mannschaften. Bei den Wiener Nachwuchs-Meisterschaften gab es 7xGold, 3xSilber und 4xBronze für Sportclub-Spieler. Dafür zeichneten neben Thomas Karner und Martin Frömmel Susanne Karner, Monika Walek, Georg Stierle, Robert Rosenagel, Andreas Rath und Gerald Batelka verantwortlich. Thomas Karner und Martin Frömmel waren bei den Jugend-Europameisterschaften in Posen (Polen) im österreichischen Nationalteam. Im Jahre 1981 feierte der Wiener Sportclub Cupsiege in allen Nachwuchsklassen, bei den Wiener Nachwuchs-Meisterschaften gab es 5x Gold, 4x Silber und 6x Bronze – eine sensationelle Ausbeute der Schützlinge unseres erfolgreichen Nachwuchstrainers Franz Duda. Meistertitel und Platzierungen gab es für Georg Stierle, Robert Rosenagel, Gerhard Mandl, Andreas Rath, Gerald Batelka, Peter Weiss, Monika Walek, Susanne Karner und Renate Billeth. In der Staatsliga-B landete unsere Mannschaft auf Rang 4, nur zwei Punkte hinter dem Aufstiegsplatz. In der Einzelreihungsliste gab es Rang 3 für Peter Raidl und Rang 7 für Thomas Karner, der uns im Sommer 1981 zu WAT Leistungszentrum in die A-Liga verließ. An seiner Stelle holten wir von ÖMV Wien Walter Heimberger.

Mit der Mannschaft Raidl/Frömmel/Heimberger belegten wir dann in der Saison 1981/1982 in der Staatsliga-B ungeschlagen den 2. Platz (Peter Raidl belegte hinter dem Polen Henri Spiewok den 2. Platz in der Einzelreihungsliste), setzten uns in den Qualifikationsspielen gegen UKJ Tyrolia sicher durch und waren damit erstmals in der Vereinsgeschichte in der höchsten österreichischen Spielklasse! Bei den Wiener Meisterschaften setzten sich Peter Raidl und Vera Kottek im Finale des Mixed-Doppels nach einem überaus spannenden Spiel hauchdünn in fünf Sätzen durch und wurden erstmals Wiener Meister – der Beginn einer großartigen Mixed-Doppel-Karriere.

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Konsolidierung an der Spitze

Wir beschlossen, mit dem selben Kader weiterzuspielen, mussten aber in unserer ersten A-Liga-Saison 1982/1983 viel Lehrgeld bezahlen. Trotz aller Abreibungen kämpften Raidl, Frömmel und Heimberger bis zum Schluss, wurden aber abgeschlagen Letzter. Im Sommer erhielten wir dann eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: ESV St. Michael zog seine Mannschaft aus finanziellen Gründen aus der A-Liga zurück, wir blieben damit oben! Die schlechte: Unsere Ausnahmegenehmigung für die Absolvierung von A-Liga-Spielen im Keller wurde nicht verlängert, wir hatten damit wieder einmal Hallenprobleme.

Die Saison beginnt dann mit einem 3. Platz von Peter Raidl beim A-Turnier in Prottes, auf seinem Weg ins Halbfinale besiegte er Buchegger, Palmi, Spiewok und Waldhäusl. Bei den Wiener Meisterschaften holte Raidl im Doppel mit Karner den 1. Platz (nach Siegen über Kollarovits/Klaus im Semifinale und Kleewein/Sporrer im Endspiel), im Einzel wurde Raidl nach einer mörderischen Fünfsatz-Zeitpartie gegen Thomas Karner Dritter – im Semifinale war es nach 29 (!) absolvierten Sätzen mit der Kraft vorbei.

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Stammvereines Wiener Sportclub hatten wir den tschechischen Spitzenklub Banik Ostrava zu Gast und verloren nach tollem Kampf 4:5. Peter Raidl sorgte mit dem Sieg über den regierenden Vize-Europameister Dvoracek für eine Riesensensation. Die A-Liga-Saison 1983/1984 beendeten Peter Raidl, Walter Heimberger und Martin Frömmel auf Rang 8 (von 10 Vereinen). Nach dieser Saison wurde die A-Liga auf 12 Vereine aufgestockt, Thomas Karner kehrte zum Wiener Sportclub zurück. Aber auch in der Herren-Staatsliga-A fasste die erste Herren-Mannschaft schließlich Fuß. Peter Raidl gewann mit Vera Kottek zum zweiten Mal den Titel im Mixed-Doppel bei den Wiener Meisterschaften.

Die nächsten Höhepunkte gab es in der Saison 1984/1985, als die erste Herren-Mannschaft in der Staatsliga-A den 8. Platz belegte und die „Reserve“ den Aufstieg in die Staatsliga-B schaffte. Der Wiener Sportclub war damit nicht nur ein Groß-, sondern auch ein absoluter Spitzenverein. Peter Raidl, der bei den Aufstiegsspielen zur Staatsliga-B für sein 500. Meisterschaftsspiel für den Wiener Sportclub geehrt wurde, wurde zum Sensationsmann der Staatsmeisterschaften 1985 in Innsbruck: Er eliminierte in der Vorrunde Storf, Dollansky und Sedelmayer, dann Andreas Schimetta, den regierenden Staatsmeister Peter Gockner, Alexander Pokorny und den Teamspieler Gottfried Bär und musste sich erst im Endspiel dem kurz zuvor eingebürgerten Polen Stanislaw Fraczyk geschlagen geben. Er wurde somit Vize-Staatsmeister im Herren-Einzel und belegte außerdem im Mixed-Doppel mit Vera Kottek den 3. Platz. Bei den Wiener Meisterschaften 1985 verteidigten Peter Raidl und Vera Kottek ihren Titel im Mixed-Doppel ganz souverän.

In der Saison 1985/1986 belegte die erste Mannschaft (Thomas Karner, Martin Frömmel, Walter Heimberger und Einspringer Peter Raidl) trotz einiger Probleme den 9. Platz. Die zweite Herren-Mannschaft musste nach einem nur einjährigen Gastspiel wieder aus der Staatsliga-B absteigen. Im Sommer 1986 wurde Wolfgang Päuerl von Union Mauer zu uns geholt. Bei den Wiener Meisterschaften 1986 wurde Peter Raidl im Mixed-Doppel mit Vera Kottek zum dritten Mal en suite Wiener Meister, im Herren-Doppel gab es für Peter Raidl und Thomas Karner Bronze.

Im Spieljahr 1986/1987 verjüngten wir die erste Mannschaft wieder einmal und gaben unserem Georg Stierle eine Chance. Thomas Karner, Martin Frömmel und Georg Stierle belegten in der A-Liga Rang 10 und ließen die beiden Absteiger UHK Graz und WAT Mariahilf klar hinter sich. Im Nachwuchsbereich dominierte der Wiener Sportclub nach wie vor das Sportgeschehen in Wien: Sowohl in der Jugend-Liga (Günther Mayer, Peter Weiss, Lieu Cam Quay) als auch in der Schüler-Liga (Theo Seiz, Lieu Cam Quay, Harald Schindler) und in der Unterstufe-Liga (Alexander Propst, Markus Oberländer) hieß der überlegene Meister Wiener Sportclub.

Der Tischtennissport nahm in den 80er-Jahren eine unheimlich rasante Entwicklung. Bei den Wiener Meisterschaften wurden Peter Raidl und Vera Kottek zum vierten Mal hintereinander Wiener Meister im Mixed-Doppel. Das Spiel wurde schneller, den Spielern wurde immer mehr abverlangt, aber auch die Spieler verlangten immer mehr; immer mehr Vereine holten sich Legionäre, immer mehr Geld wurde notwendig, um mithalten zu können, immer mehr Spieler wechselten Jahr für Jahr die Vereine – eine Entwicklung, die wir gezwungenermaßen auch – wenngleich vorerst sehr verhalten – mitmachen mussten. Dennoch versuchten wir immer, den Eigenbau und junge Spieler zu forcieren und in die erste Mannschaft einzubauen. So holten wir uns im Sommer Verstärkungen: Willi Fuchs für die erste Mannschaft, Andreas Zehetbauer für die zweite Mannschaft. Willi Fuchs brachte von WAT Mariahilf auch den hoffnungsvollen Nachwuchsspieler Norbert Rapolt mit zu uns.

In der Saison 1987/1988 wurde in der Herren-Staatsliga-A erstmals mit 4er-Mannschaften gespielt, Willi Fuchs, Thomas Karner, Martin Frömmel und Georg Stierle entgingen nur ganz knapp dem Abstieg, wobei Peter Raidl in den letzten vier Runden Feuerwehr spielen musste. In dieser Saison starteten wir ein neues Abenteuer: Wir beschlossen, am ETTU-Nancy-Evans-Cup teilzunehmen. Die Auslosung brachte uns ein Spiel in den Niederlanden, wir hatten gegen Apeldoorn nicht den Funken einer Chance und verloren 1:5. Dennoch fanden wir an diesem internationalen Bewerb Gefallen. Peter Raidl belegte bei den Staatsmeisterschaften in Stockerau im Mixed-Doppel mit Vera Kottek den dritten Platz. Die Damen mussten als Letzte in der Wiener Liga in die Gruppe I absteigen.

Im Sommer 1988 kamen der rumänische Flüchtling Helmut Miess und das Villacher Talent Günther Rogatschnig zu uns, beide konnten aber die hochgesteckten Erwartungen in keinster Weise erfüllen. Unser zweites ETTU-Cup-Abenteuer brachte uns einen Flug nach Portugal und einen klaren 5:0-Sieg gegen Caldas da Rainha, das Zweitrundenspiel gegen Olimpija Ljubljana ging nach 4:1-Führung 4:5 verloren. Die erste Mannschaft begann mit Peter Raidl, Willi Fuchs, Georg Stierle und Helmut Miess, im Frühjahr wurde dann Andreas Zehetbauer statt Miess eingesetzt. Der Klassenerhalt wurde erst im allerletzten Spiel durch ein 9:6 gegen den Badener AC fixiert, wobei Raidl alle vier Einzel gewinnen konnte. Die zweite Mannschaft belegte in der Staatsliga-B den 10. Platz, sicherte sich aber im Qualifikationsturnier den Klassenerhalt.

Da Willi Fuchs nach dieser Saison leiser treten wollte und Georg Stierle sich zum „Sportclub-Ableger“ Schwechat (mit unseren ehemaligen Spielern Walter Buchegger und Martin Frömmel) verabschiedete, mussten wir im Sommer 1989 wieder auf dem Transfermarkt aktiv werden. Und da gelang uns mit der Verpflichtung von Werner und Harald Schlager eine Riesensensation. Werner Schlager wurde im Juli 1989 bei den Jugend-Europameisterschaften in Luxemburg im Burschen-Doppel mit Karl Jindrak Vize-Europameister und führte sich damit ganz hervorragend bei uns im Verein ein.

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Die tollen 90er

Die Saison begann mit einem 0:5-Debakel im ETTU-Nancy-Evans-Cup in Paris gegen St. Maur, unsere junge Mannschaft (neben Peter Raidl kamen Werner Schlager, Harald Schlager und Wolfgang Päuerl zum Einsatz) spielte in der Staatsliga-A aber sensationell und beendete die Saison auf dem 7. Platz. Werner Schlager war es auch, der im Frühjahr 1990 für den ersten Staatsmeistertitel eines Sportclub-Spielers sorgte: Er gewann mit Karl Jindrak das Herren-Doppel nach einem überaus dramatischen Endspiel gegen Amplatz/Klaus. Weniger gut erging es unserer B-Liga-Manschaft (mit Zehetbauer, Mayer, Vasiljevic, Horvath und Thomas Stanglica).

Bei den Europameisterschaften 1990 in Göteborg war Werner Schlager für Österreich am Start, Peter Raidl und Wolfgang Päuerl begleiteten ihn als Schlachtenbummler und machten mit ihm auch alles für ein weiteres Jahr klar. Doch wenige Tage vor dem Abmeldeschluss wurden wir vor die Tatsache gestellt, dass Werner dem Ruf des Geldes folgt und zum Topklub Eden wechselt.

In einer Nacht- und Nebelaktion und nach einigen Telefonaten zwischen Wien und Baltimore wurde Toni Hold verpflichtet. Gleich bei der Ankunft am Flughafen Wien-Schwechat leistete der frischgebackene Senioren-Weltmeister im letzten Moment die notwendigen Unterschriften. Mit Toni Hold, Peter Raidl, Wolfgang Päuerl und Harald Schlager hatten wir eine Mannschaft, die in der Herren-Staatsliga-A im sicheren Mittelfeld spielte und im ETTU-Nancy-Evans-Cup einen sensationellen Siegeszug hinlegte. Mit den sensationellen Siegen (5:3 in Istanbul gegen EFES Pilsen Spor Kulübü Istanbul, 5:4 daheim gegen Metalac Olt Osijek, 5:2 daheim gegen Circolo TT Ferentino) über wesentlich höher einzuschätzende Klubs mit Europaklassespielern erreichten unsere Defensiv- und Materialspezialisten Toni Hold, Peter Raidl und Wolfgang Päuerl das Viertelfinale in diesem europäischen Cupbewerb, sicher der größte Erfolg, den je eine Sportclub-Mannschaft erzielen konnte. Vor 450 begeisterten Zuschauern mussten wir uns im Viertelfinale dem späteren Europacupsieger TTC Jülich zwar 1:5 geschlagen geben, einige Partien wurden aber nur sehr knapp im dritten Satz verloren.

Im Sommer 1990 schlugen wir aber auch auf dem Damen-Transfermarkt zu und holten Renate Burg sowie ihre hochtalentierten Töchter Adriane und Marisa, die in der Damen-Staatsliga-B-Ost auf Anhieb den Meistertitel feierten. Bei den Wiener Meisterschaften 1990 ging der Meistertitel im Herren-Doppel an Päuerl/Hold (Peter Raidl musste verletzungsbedingt pausieren), Wolfgang Päuerl wurde zudem auch Dritter im Herren-Einzel.

Bei den Internationalen Meisterschaften von Österreich 1991 sorgte unser Doppel Peter Raidl/Toni Hold mit dem Sieg über die Weltklassepaarung Saive/Saive aus Belgien für eine weitere Topsensation, wobei der zweite Satz auf 7 (!) für unsere Oldies ausging. Erst im Viertelfinale scheiterten Raidl/Hold an Ding Yi/Klampar in diesem Klassefeld, in dem fast alle europäischen Asse am Start waren. Bei den Staatsmeisterschaften in Wolfsberg durfte sich Peter Raidl über einen weiteren Riesenerfolg freuen: Mit seiner Langzeitpartnerin Vera Kottek wurde er im Mixed-Doppel im hohen Sportleralter von 37 ½ Jahren erstmals Staatsmeister.

Leider verließ uns Toni Hold nach dieser Saison wieder und wir waren gezwungen, uns neuerlich nach Ersatz umzusehen. Und wir holten einen absoluten Topspieler, den Slowaken Roland Vimi, damals um Rang 30 in der Europarangliste. Aus Osijek kam noch Davor Povreslo zu uns, verschwand aber noch vor Beginn der Meisterschaft – wir wollten ihn in der zweiten Mannschaft einsetzen – spurlos. Im Europacup feierten wir Siege gegen Hapoel Lod und TTC Ifield, ehe wir uns dem TSV München-Milbertshofen geschlagen geben mussten. Für die Damen-Staatsliga-A holten wir uns ebenfalls eine ausländische Verstärkung, Susanna Smockova aus Brno. Bei den Wiener Meisterschaften gab es Gold für Peter Raidl (im Mixed-Doppel mit Brigitte Gropper), Silber für Wolfgang Päuerl (im Herren-Einzel und im Herren-Doppel mit Peter Raidl) und Bronze für das Mixed-Doppel Päuerl/Erle. Leider fiel Roland Vimi im Frühjahr öfter krankheitshalber aus, wir gerieten noch in den Abstiegsstrudel und konnten uns erst im allerletzten Spiel im April 1992 durch eine Sonderleistung von Wolfgang Päuerl und Peter Raidl retten. Adriane Burg spielte bei den Jugend-Europameisterschaften in Topolcany ganz groß auf und erreichte das Viertelfinale.

Im Sommer glaubten wir den nächsten Coup gelandet zu haben: Wir holten den Schüler-Europameister Kostadin Lengerov nach Wien, verhalfen ihm zur Staatsbürgerschaft, aber zum Dank dafür verließ er uns schon nach vier Monaten in Richtung Stockerau. Im ETTU-Nancy-Evans-Cup gab es Siege gegen Almendralejo (4:3) und Tenis Eskrim Dagcilik Istanbul (4:1), ehe wir in Malmö 2:4 verloren, wobei sich unser Paradedoppel Päuerl/Raidl mit dem Sieg über die Europaklassepaarung Lindh/Wrana einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere setzten. Päuerl/Raidl wurden auch erstmals Wiener Meister im Herren-Doppel. Bei den Damen erschien leider Smockova nicht mehr, und die Mannschaft Burg/Burg/Burg kam in der A-Liga leider über den letzten Platz nicht hinaus. Da Roland Vimi im Frühjahr 1993 wieder längere Zeit krankheitshalber ausfiel und dann gar nicht mehr kam, trennten wir uns von ihm und setzten im Sommer wieder auf heimische Spieler: Wir holten Aleksandar Sekulic und Sascha Divis zum Verein. Mit dem Abstieg aus der Damen-A-Liga war unser Damen-Höhenflug wieder zu Ende, Adriane und Marisa Burg verließen uns wieder.

In einer sehr angenehmen und ruhigen Saison belegten wir in der Herren-A-Liga den hervorragenden 5. Platz, und das als einziges Team ohne Ausländer!

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Die Gründung des TTC Wiener Sportclub

Als unsere Fußballerkollegen vom Wiener Sportclub von einem finanziellen Debakel ins andere schlitterten, beschlossen wir, uns vom Gesamtverein loszulösen und den TTC Wiener Sportclub zu gründen. Bei der Gründungsversammlung am 24. Jänner 1994 wurde unser langjähriger Sektionsleiter Fritz Dischendorfer zum Ehrenpräsidenten gewählt und Peter Raidl wurde Obmann des neugegründeten Vereines. Er war es auch, der nur kurze Zeit später, im Mai 1994, einen sensationellen Erfolg landete: Er wurde bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Australien im Herren-Einzel über 40 Jahre Zweiter und musste sich unter fast 500 Teilnehmern nur dem vielfachen Weltmeister Liang Geliang aus China geschlagen geben. Dieser Vizeweltmeistertitel blieb bis heute die beste Platzierung, die je ein Österreicher in dieser Altersklasse erreichte.

Da sich Sascha Divis nach dieser Saison aber ganz seinem Studienabschluss widmen wollte, mussten wir uns erneut um Ersatz umsehen. Unsere Wahl fiel auf den Slowaken Lubomir Kokes, dessen Vertrag vom SV Schwechat nicht mehr verlängert wurde. Mit ihm machten wir einen sehr guten Griff, er war zwar nicht der Superspieler wie es Roland Vimi hätte sein können, er war aber sehr verlässlich und passte wunderbar in unseren Verein. In der Saison 1994/1995 lief es für uns lange Zeit ausgezeichnet, wir waren auf dem besten Weg, das Play-Off mit den drei Superliga-Mannschaften zu erreichen, da ging in den letzten Runden einfach alles schief und wir landeten nur auf dem 6. Platz.

Nach dieser Saison zog sich unser Routinier Peter Raidl endgültig (?) aus der Staatsliga zurück und machte dem Junior Norbert Rapolt Platz. Im November 1995 kam es bei den Wiener Meisterschaften im Herren-Einzel erstmals zu einem reinen W.S.C.-Finale, in dem sich Aleksandar Sekulic knapp gegen Wolfgang Päuerl durchsetzte. Lubomir Kokes, Aleksandar Sekulic, Wolfgang Päuerl und Norbert Rapolt starteten die Saison 1995/1996 etwas verhalten, lagen nach sieben Runden mit nur drei Punkten an 10. und drittletzter Stelle, setzten dann aber zu einer unheimlichen Siegesserie an und landeten, nachdem sie in den letzten 15 Spielen 10 Siege und 4 Unentschieden errangen und damit im Frühjahrsdurchgang die zweitbeste Mannschaft waren, schlussendlich auf dem sensationellen 3. Platz – gerade rechtzeitig zum 50jährigen Bestandsjubiläum die beste Platzierung, die je eine Sportclub-Mannschaft in der obersten österreichischen Spielklasse erreichte. Bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Lillehammer erreichte Peter Raidl das Viertelfinale und musste sich dort dem starken Dänen Pedersen nur knapp geschlagen geben – wieder ein schöner Erfolg für unseren Obmann. Bei den Österreichischen Senioren-Meisterschaften gewinnt Raidl mit Sporrer das Doppel und wird im Einzel Zweiter, bei den Wiener Senioren-Meisterschaften darf Raidl zweimal Gold (Einzel, Doppel mit Kleewein) und einmal Silber (Mixed-Doppel mit Traude Pietsch) entgegennehmen.

Für das kommende Spieljahr wurde die A-Liga wieder reformiert, der ÖTTV beschloss, in der höchsten österreichischen Spielklasse auf 3er-Teams zurückzugehen. Wir beschlossen daher, mit der zweiten Mannschaft den Aufstieg in die Staatsliga-B anzupeilen und engagierten den Prager David Lenc. Für die Saison 1996/1997 nannten wir insgesamt 25 Mannschaften: 16 Herren-, 1 Damen-, 3 Jugend-, 2 Schüler-, 1 Unterstufe- und 2 Senioren-Mannschaften. Die erste Mannschaft (Kokes, Sekulic, Päuerl) überstand den ETTU-Cup-Ausflug nach Jekaterinenburg, wohl eines unserer schlimmsten Abenteuer, um dann in der zweiten Runde daheim dem polnischen Spitzenklub Piaseczno klar zu unterliegen. In der A-Liga wurde neuerlich das Play-Off mit den Superliga-Mannschaften erreicht, während die zweite Mannschaft (Lenc, Rapolt, Raidl, Rauchegger) nicht nur die Wiener Liga, sondern auch das Qualifikationsturnier um den Aufstieg in die Staatsliga-B überlegen gewann. Die zweite Mannschaft nahm erstmals am TT-Inter-Cup teil, nach zwei Vorrundensiegen fand das Abenteuer bei Bordeaux mit einer 1:4-Niederlage ein Ende.

Die Saison 1997/1998 begann mit einer 0:4-Heimniederlage im ETTU-Cup gegen Halmstad, im Inter-Cup kam das Aus nach einem 7:0 in Sebbeterode und einem 2:5 gegen Sassenage. Im Sommer 1998 verließ uns Aleksandar Sekulic, der von Attnang ein überaus lukratives Angebot erhielt, und wir holten uns Ferdinand Schelberger von den Badener Tischtennis-Amateuren. Die Saison 1998/99 begann sehr vielversprechend und endete recht zufriedenstellend – sowohl die Herren-A-Liga- als auch die B-Liga-Mannschaft konnten sich problemlos in ihren Ligen halten, und schon dies wurde von Jahr zu Jahr schwieriger. Immer mehr Wiener Spitzenspieler verabschiedeten sich zuletzt in die Bundesländer, weil dort viel mehr Geld für den Spitzensport vorhanden ist. Wir kämpften um unsere Spitzenposition und gingen auch recht optimistisch in die nächste Saison. Und da durften wir uns im November 1999 über die erfolgreichsten Wiener Meisterschaften der Sportclub-Geschichte freuen: Wolfgang Päuerl gewann das Finale des Herren-Einzels gegen Florian Heine und zusammen mit Peter Raidl auch das Herren-Doppel, Norbert Rapolt holte Gold im Mixed-Doppel und bei den Senioren trugen sich Günter Strauß und Peter Raidl in die Siegerlisten ein; dazu gab es weitere 15 Platzierungen! In der Wiener Liga eilten unsere Senioren Peter Raidl, Günter Strauß und Franz Waldhäusl von Sieg zu Sieg, die B-Liga-Mannschaft (David Lenc, Norbert Rapolt, Florian Heine und Dominik Grohmann) spielte im vorderen Mittelfeld, nur die A-Liga-Truppe (Lubomir Kokes, Wolfgang Päuerl, Ferdinand Schelberger) verlor ein Spiel nach dem anderen, viele sehr knapp und auch sehr unglücklich.

Wir wollten es bis zuletzt nicht glauben, die Saison 1999/2000 brachte uns dann aber mit dem überaus unglücklichen Abstieg aus der Herren-Staatsliga-A eine Riesenenttäuschung. Noch im letzten Spiel hatten wir die Chance auf den Klassenerhalt, doch versagten unserem Legionär Lubomir Kokes die Nerven. Mit diesem Abstieg wurden aber auch aufgrund des Reglements die zweite Mannschaft als 5. in der Staatsliga-B als auch die dritte Mannschaft als überlegener Meister in der Wiener Liga zum Abstieg verurteilt.

Wir trennten uns nach sechs Jahren von Kokes und versuchten einen Neubeginn mit einer ehrgeizigen, jungen Mannschaft (Wolfgang Päuerl, Ferdinand Schelberger, Norbert Rapolt, Dominik Grohmann). David Lenc hielt uns die Treue und sschien ein Garant dafür, dass sowohl die zweite Mannschaft wieder in die Staatsliga-B als auch die erste Mannschaft in die Staatsliga-A aufsteigt. Die Senioren gewannen zum sechsten Mal en suite die Wiener Senioren-Liga und zum fünften Mal hintereinander den Cup, wobei es im Frühjahr 2000 sowohl bei den Herren als auch bei den Senioren ein reines Sportclub-Finale gab. Peter Raidl erreichte bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Vancouver das Achtelfinale im Herren-Einzel-40 und absolvierte im September beim TTC Meinl sein 900. Meisterschaftsspiel und durfte sich im November über seinen 1500. Einzelsieg in einem Pflichtspiel für den Wiener Sportclub freuen. Bei den Wiener Meisterschaften 2000 konnten die W.S.C.-Spielerinnen und Spieler beinahe an die großartigen Erfolge des Vorjahres anschließen. Herausragend waren sicherlich die Meistertitel im Herren-Doppel durch Norbert Rapolt und Peter Raidl, im Damen-Doppel durch Monika Navratil und Conny Rauchegger, im Junioren-Einzel und -Doppel durch Andrea Tollay, im Senioren-Einzel durch Günter Strauß, im Senioren-Doppel durch Günter Strauß und Peter Raidl, der auch im Senioren-Mixed-Doppel mit Brigitte Gropper erfolgreich war. Ein großes Versprechen für die Zukunft gab der 11jährige Marko Maric ab, der in den Schüler- und Unterstufen-Bewerben insgesamt vier Medaillen holte.

Im Sommer 2000 entschlossen wir uns auch, weiter mit der Zeit zu gehen: seit September 2000 sind wir im Internet zu bewundern. Die Einrichtung unserer Website und die laufende Aktualisierung verdanken wir Günter Strauß, der in vielen Arbeitsstunden mit viel Liebe eine – wie uns auch zahlreiche Zuschriften beweisen – überaus gelungene Informationsquelle gestaltete.

Im TT-Inter-Cup erreichte der Wiener Sportclub durch zwei klare 7:0-Vorrundensiege die Hauptrunde. In der ersten Hauptrunde gab es einen kampflosen Sieg gegen Mer AMO, die Franzosen kamen nicht nach Wien, im Achtelfinale unterlagen wir den späteren Finalisten aus Szombathely nach tollem Kampf 2:4. Die Saison 2000/2001 schlossen wir dann mit insgesamt neun Meistertiteln ab: Die 1. Herren-Mannschaft schaffte den sofortigen Wiederaufstieg in die Staatsliga-A, die 2. Mannschaft wurde Meister in der Wiener Liga und Zweiter beim Qualifikationsturnier um den Aufstieg in die Staatsliga-B und ist damit nächstes Jahr in der zweithöchsten österreichischen Spielklasse vertreten, die 3. Mannschaft stieg in die Wiener Liga auf und die 4. Mannschaft wurde ungeschlagen Meister in der 2. Klasse. Dazu kamen noch fünf Meistertitel bei den Senioren, der Herren- und der Senioren-Cupsieg. Die Damen behaupteten sich in der Staatsliga-B und wurden Zweite in der Wiener Liga – insgesamt also eine höchst erfolgreiche Saison. Peter Raidl wurde als erster Wiener zum ASVÖ-Bundesfachwart für Tischtennis bestellt und soll dort für neue Impulse sorgen. Im Mai fanden erstmals Wiener ASVÖ-Landesvergleichskämpfe statt, die von unseren Spielerinnen und Spielern beherrscht wurden.

Höhepunkt der Saison war schließlich am 9. und 10. Juni 2001 die Ausrichtung des Finalturnieres des Tischtennis-Intercups 2000/2001 in der Sporthalle Mollardgasse.

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Die Zukunft?

Vorrangiges Ziel in der laufenden Meisterschaft ist natürlich in der Staatsliga B der Herren – eine super Plazierung bei den ersten fünf Mannschaften, nicht zuletzt auch deswegen, weil mit unserem Anton Kutis eine Persönlichkeit und mit Wolfgang Päuerl, Norbert Rapolt und Peter Raidl auch unser zukunftsträchtiger Nachwuchs wie Marko Maric, Roland Wukovits, bei den Damen Carina Czernay Vorbilder der Superklasse, auch als Menschen haben. Die Rahmenbedingungen für einen Erfolg sind – so paradox es klingen mag – für einen Sportverein in einer Millionenstadt wie Wien äußerst schwierig. Sponsoren sind außerhalb der Ballungszentren leichter zu begeistern und im Bereich finanzieller Möglichkeiten können wir daher nur sehr schwer mit den anderen Klubs mithalten.

Dass sich der Wiener Sportclub als Großverein und Spitzenklub etablieren konnte, war und ist nur durch den unermüdlichen Einsatz eines gut harmonierenden Funktionärsteams möglich. Sehr wesentliche Bestandteile unseres Budgets sind die Ausrichtung diverser Großveranstaltungen, mit denen wir uns einen sehr guten Namen in Österreich gemacht haben, und unsere jährlichen Klubfeste, die wir zuletzt immer mit großem Erfolg in unserem Spiellokal veranstaltet haben. Wir haben unser Kellerlokal immer wieder verbessert und verschönert – zuletzt wurde ein Fitnessraum und ein kleines Büro eingerichtet -, der Aufenthaltsraum wurde wohnlich gemacht, ein kleines Buffet eingerichtet, und die Familie des Wiener Sportclub ist noch weiter zusammengerückt. Hoffen wir, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleibt und wir uns noch über viele Erfolge freuen dürfen.